Eleganz und Harmonie
- Die Dressur
Elegant und stilgetreu stellen sich die Gespanne bei der Dressur
vor. Auf einem Dressurviereck von 40 X 100 m sind die vorgeschriebenen
Lektionen auswendig und mit möglichst grosser Genauigkeit zu
fahren.
3 bis 5 Richter haben die schwierige Aufgabe, Schwung, Regelmässigkeit,
Harmonie und Gehorsam der Pferde sowie Fahrstil und Einwirkung (sog.
Hilfegebung) des Fahrers zu bewerten.
Jede Lektion wird mit Noten von 1 bis 10 bewertet. Die Differenz
zwischen erreichter Punktzahl und dem möglichen Punktemaximum
nimmt der Teilnehmer als Strafpunkte auf seinem Konto mit in die
zweite Teilprüfung...
Teamarbeit, Geschwindigkeit und Nervenkitzel - Der Marathon (auch
Geländeprüfung genannt)
Fahrer, Grooms (Beifahrer), Pferde und Material werden in der
Königsdisziplin, dem Marathon bis ans Limit beansprucht.
Die elegante, klassische Dressurkutsche wird im Marathon gegen den
stabil gebauten Geländewagen getauscht.
Auf einer bis zu 20 km langen, in 3 Abschnitte (sog. Phasen) aufgeteilten
Strecke müssen Ausdauer und Geschicklichkeit der Pferde, Fahrkunst
und Gefühl für Geschwindigkeit des Fahrers sowie die gute
Zusammenarbeit mit den Grooms (Beifahrer, welche wie beim Seitenwagenmotocross
den Wagen stabilisieren) unter Beweis gestellt werden.
In den Phasen A und D muss mit Hilfe der Stoppuhr des Geschwindigkeitsgefühls
des Grooms und der alle 1000 m auf der Strecke aufgestellten Distanzangaben,
die vorgeschriebene Geschwindigkeit eingehalten werden - genau so
wie früher die Postkutschen ihren Fahrplan einhalten mussten.
Zwischen den einzelnen
Phasen müssen Ruhezeiten eingehalten werden. Die Pferde werden
vom Tierarzt einer strengen Kontrolle unterzogen. Angeschlagene,
lahmende oder verletzte Tiere werden sofort ausgeschlossen.
Richtig spannend wird es in der letzten Phase (Phase E).
Hier sind maximal 8 Hindernisse, welche Wasser, Erdhügel, Brücken
und regelrechte Labyrinthe enthalten, möglichst schnell zu
durchfahren.
Jede Sekunde, welche ein Gespann im Hindernis braucht, wird mit
0,2 Strafpunkten bestraft.
In jedem Hindernis sind maximal 6 Tore von A bis F (markiert mit
weisser (links) und roter Flagge (rechts)) in alphabetischer Reihenfolge
zu durchfahren. Der Weg, um von Tor zu Tor zu gelangen, kann sich
der Fahrer entsprechend seinem Können und seiner Risikobereitschaft
selber auswählen (es gibt verschiedene mögliche Varianten).
Die im Marathon gesammelten Strafpunkte werden zu den Strafpunkten
der Dressur addiert und in das Finale, das Hindernisfahren, mitgenommen.
Präzision und Spannung bis zum Schluss - Das Hindernisfahren
Hier fällt die Entscheidung um die Sieger.
Um die Spannung auf die Spitze zu treiben wird in umgekehrter Reihenfolge
des Zwischenklassements gestartet. (der bisher Führende wird
als letzter seinen Parcours bewältigen)
Maximal 20 Tore, bestehend aus zwei Kegeln mit aufgesetzten Bällen,
sind mit einem Zuschlag von nur 20cm (Ein- und Zweispänner,
30cm bei den Vierspännern) in vorgegebener Zeit möglichst
ohne Ballabwurf zu durchfahren.
Pro abgeworfenen Ball werden 3 Strafpunkte und pro angebrochene
Sekunde über der Zeitlimite 0,5 Strafpunkte verrechnet.
Präzision, Tempogefühl und absolute Konzentration sind
also angesagt!
Sieger ist, wer am wenigsten Strafpunkte aus den drei Teilprüfungen
mitgenommen hat.
Schweizermeistertitel werden in folgenden Disziplinen vergeben:
Vierspänner Pferde, die Königsklasse
Zweispänner Pferde
Einspänner Pferde
Zweispänner Pony
Einspänner Pony
Hansueli Kläy Zäziwil
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